Kirche in der Krise – Wie gehen wir damit um?

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12 Impulse. Vortrag beim Waldkirchenforum am 12.11.23:

Probleme eingestehen: Kein Schön- oder Klein-Reden der kirchl. Krise! Wir haben eine Finanzierungskrise, Mitgliederkrise, Gottesdienstkrise, Glaubenskrise, Personalkrise, Konzeptkrise und Stimmungskrise! Eine richtige Lösung ist weder vorhanden noch in Sicht. „Gesundschrumpfen“ ist nichts Gutes.

Gejammer einstellen: Denn Gejammer über den Niedergang der Kirche macht uns unglücklich und Kirche noch unattraktiver.

Krise einordnen: Die Kirche war schon immer, seit ihrem Entstehen in der Krise: Kreuzigung, Christenverfolgungen, Glaubenskriege, Kirchenspaltungen.
Die Kirchenkrise ist bei weitem nicht das größte Problem unserer Zeit! Andere Krisen sind wichtiger!

Gelassenheit bewahren: Weder die Kirche noch die Welt wird demnächst untergehen. Nicht die Kirche, sondern die Liebe ist das wichtigste. Liebe gibt es nicht nur in der Kirche. Menschen glauben auch ohne Kirche.

Realistisch arbeiten: So sehr wir uns auch bemühen: Wir werden das Schrumpfen der Kirche vorerst wohl nicht stoppen. Aber Kirche wird auch in Deutschland nicht untergehen. Wir sollten uns nicht verrückt machen. Wir sollen uns aber auch nicht mit der Situation abfinden und zurücklehnen.

Kirchenbild ändern: Der Sonntagsmorgengottesdienst ist nur noch in der Theorie das Zentrum des Gemeindelebens, sondern eher ein Zielgruppengottesdienst wie andere. Mehr Menschen als in die Kirche kommen nutzen heute mediale Glaubensangebote. Der Gottesdienstbesuch ist ein Spiegel des Zustands der Kirche, aber er ist nur ein Bruchteil der Kirche.

Positives sehen: Es gibt gut besuchte und inspirierende kirchliche Aktionen! Hingehen und weitersagen!

Missionarisch sein: Es reicht nicht, dass wir uns in der Kirche um unsere Mitglieder kümmern. Wir brauchen Mut um auf Menschen zuzugehen und Frusttoleranz beim Ausprobieren von neuen Wegen.

Relevanz bekommen: Kirche ist stark damit beschäftigt ihre Botschaft zu verkündigen. Dennoch haben viele Menschen das Gefühl, dass Kirche ihnen nichts zu sagen hat. Kirche kommt aus der Krise, wenn sie sich selbst vergisst und den Menschen in ihren Krisen mehr hilft! Nicht nur vom Glauben reden, den Glauben leben!

Sich bei der eigenen Nase packen: Schluss mit: „Die Kirche müsste mal.“ Kirche sind wir alle. Also: mach selbst mal!

Veränderungen annehmen: Kirche hat sich schon immer verändert. Veränderungen sind nicht Untergang, sondern Leben.

Genügsam sein: und runter vom Anspruchsdenken. In Afrika oder Amerika sind die Gottesdienste vielleicht lebendiger, aber wir haben nur uns und sind wie wir sind. Keine Ortsgemeinde kann und sollte alles anbieten. Attraktiver werden Gemeinden nicht durch noch mehr, sondern durch eine zufriedene Ausstrahlung von Glauben, Hoffnung und Liebe.

JS