Natürlich wurden beim Kirchentag Anfang Mai in Hannover keine weißen Kinder ausgeschlossen. Trotzdem war das die Schlagzeile in der Boulevardpresse über den Kirchentag. Auf dem Kirchentag gab es 1500 Veranstaltungen. Eine einzige Veranstaltung richtete sich ausschließlich an „Black, Erfahrungen Indigenous und Kinder of Color“. Somit sollte ein geschützter Raum geschaffen werden, um über mit Rassismus zu sprechen und Betroffene zu unterstützen. Dieses Vorgehen ist nachvollziehbar und war gut gemeint und durchdacht.
Dennoch verbreitete sich in der Boulevard-Presse und im Internet scharfe Kritik am Kirchentag: „Welch finstere Zusammenkunft“. „Das hat mit Glauben nichts mehr zu tun“. „Gottlosigkeit“. „Jetzt tritt sogar meine Oma mit 88 Jahren aus der Kirche aus.“
Der Vorwurf, dass der Kirchentag weiße Kinder ausschließe, ist derartig absurd, dass man darauf eigentlich gar nicht eingehen muss. Jeder, der ein bisschen nachdenkt, weiß, dass das nicht stimmt. Alle anderen, die das glauben wollen, werden sich auch nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Der Vorgang ist dennoch bemerkenswert, denn er zeigt beispielhaft, wie heutzutage einfach alles mit alternativen Wahrheiten ins Gegenteil verkehrt und schlecht gemacht wird. Dass hierbei neben der Presse und den etablierten Parteien auch die Kirche immer wieder gezielt in Verruf gebracht wird, hat einen Grund. In der Kirche geht es um Nächstenliebe. Fremdenhass oder Antisemitismus haben hier keinen Platz. Deshalb wird der AfD auf dem Kirchentag kein Podium geboten. Die Konsequenz ist, dass die Kirche scharf angegriffen wird. Menschen sollen verunsichert werden, indem der Kirche ihre eigenen Werte abgesprochen werden. Wers glaubt wird hier leider nicht selig.