Osterpredigt von Dr. Urs Espeel

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Wochenspruch: „Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ | Offb 1,18

Wochenpsalm 118, Wochenlied EG 101: Christ lag in Todesbanden, Evangelium: Mk 16, 1-8

Predigttext: 1Kor 15, 19-26 (eigene Übersetzung)

19Wenn wir nur in diesem Leben in Christus hoffen, dann sind wir die Erbärmlichsten unter den Menschen.  20Nun aber wurde Christus als erster unter den Entschlafenen von den Toten auferweckt. 21Denn da der Tod durch den Menschen ist, ist auch die Auferstehung der Verstorbenen durch den Menschen. 22Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch alle in Christus lebendig gemacht. 23Jeder aber in seiner Ordnung; zuerst Christus, dann die, die zu Christus, wenn er sich offenbart, gehören. 24Dann das Ziel, wenn er Gott, dem Vater das Königreich übergeben und er alle menschliche Herrschaft und Vollmacht und Kraft richten wird. 25Denn er muss König sein, bis er alle Feinde ihm zu Füßen lege. 26Als letzter Feind wird der Tod vernichtet.

Liebe Gemeinde,

Im 1. Korintherbrief heißt es: „Wenn wir aber nur in diesem Leben in Christus hoffen, dann sind wir die Erbärmlichsten unter allen Menschen“. In dieser Logik verbleibend: Erbärmlich ist auch, wenn wir nur auf das Leben nach dem Tod in Christus hoffen.

Entweder jetzt oder dann, hier oder dort. Was später einmal sein wird, interessiert nicht, oder nur das, was später einmal sein wird interessiert. Dieser falschen und erbärmlichen Alternative erteilt Paulus eine Absage.

Wer das gegenwärtige Leben für ein zukünftiges opfert, verliert das gegenwärtige, sowie derjenige, der das zukünftige unbeachtet lässt, sich im gegenwärtigen verliert. Falsche Alternativen zerstören die menschliche Seele, machen sie rasend.

Wenn es bei Paulus weiter heißt, alle würden „in Christus lebendig gemacht“, dann meint dies sowohl „dann und dort“ nach dem Tod, als auch „hier und jetzt“. Wenn beides gemeinsam auftritt, ist es das Leben „in Christus.“

In der Auferstehung wird nach Paulus der Tod vernichtet, und nicht etwa Krankheit und Sterben.  Wird ihm die Macht genommen, so stehen wir auf in Christus im Leben und nach dem Sterben zum Leben.

Pfr. Dr. Urs Espeel