Schon wieder ein Anschlag! Völlig unerwartet wurden Menschen attackiert, sind schwer verletzt, tragen Wunden davon, vielleicht für immer. Diesmal, vielleicht auch nur vorerst, ohne Tote. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Angehörigen, den Einsatzkräften.
Schon wieder war der Täter ein Asylbewerber. Egal wie groß, dass Trauma durch Krieg, Flucht und Ablehnung auch sein mag, nichts kann so eine schreckliche Tat auch nur im Ansatz erklären. Verstört, ängstlich und voll Wut gleichzeitig bleiben wir zurück.
Unvorstellbar, dass gerade Menschen, die bei uns Schutz, ein besseres Leben suchen, so etwas machen. Sie schaden so vielen, allen voran den sichtbaren Opfern. Sie schaden aber auch allen Fremden, die sich hier ganz unauffällig und gut integrieren. Sie schaden allen, die in der Integrationsarbeit gute Arbeit machen.
Es ist klar, dass viele Menschen verzweifelt sind und Hass empfinden. Es ist verständlich, dass Menschen nach so einem Anschlag am liebsten eine Mauer bauen würden. Es ist nachvollziehbar, dass auf die Behörden geschimpft wird, weil schon wieder so eine Tat nicht verhindert werden konnte.
Ohne Frage: Wir müssen genauer hinschauen und unsere Gesellschaft besser schützen!
Ich wünsche uns, dass uns das gemeinsam gelingt und sich unsere Gesellschaft nicht noch mehr spalten wird. Ich hoffe, dass in unserem Land weiterhin grenzenlose Nächstenliebe zuhause ist. Ich bete, dass uns in Zukunft dieses „schon wieder ein Anschlag“ ebenso fremd bleibt wie das „schon wieder 1932“.
J.S., Über den Kirchturm hinaus, 13.2.25